Suchtberatung in Frankfurt am Main

 Nichts hören, nichts sagen, nichts sehen

Was ist Suchtberatung?

Suchtberatung ist ein Angebot für Menschen, die ihren Alkohol-, Medikamenten- und Drogenkonsum verändern möchten oder sollen. Ein weiterer Schwerpunkt sind Verhaltenssüchte, sowie die Beratung von Angehörigen, Freund*innen, Kolleg*innen, Betrieben und kollegialer Beratung von Mitarbeitenden anderer Einrichtungen. Die Suchtberatung kann in Beratungsstellen, Kontaktläden oder auch aufsuchend stattfinden. Weitere Angebote sind telefonische und Online-Beratungsformen. Die innovative Beratung von Rauchmelder erweitert die Möglichkeiten der persönlichen Beratung mit den Vorteilen der Online-Beratung mit einer App.

Die Berater*innen gehen einfühlsam auf ihre Ängste und Sorgen ein und unterstützen Sie dabei, Lösungen für ihre Probleme erarbeiten und in begleitende wie auch weiterführende Angebot zu vermitteln. Die Gespräche, egal ob selbst Betroffene*r oder Angehörige*r sind selbstverständlich vertraulich und durch die Verschwiegenheitspflicht gesetzlich geschützt. In der Beratung werden Sie von Fachkräften betreut. In einigen Fällen der Online-, Telefon- und Peer-Beratung sowie in der Selbsthilfe übernehmen Ehrenamtliche diese Aufgabe. Die Beratung ist kostenlos. 

 

 

CORONA/COVID19-Update: Die Sucht- und Drogenberatung Rauchmelder bietet nun als Onlineberatung auch eine Videosprechstunde für virtuelle Beratungstermine an. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin zur Suchtberatung im Internet!

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

Was ist Sucht?

Diagnosekriterien

Was ist Missbrauch oder schädlicher Konsum?

Unterschied zwischen psychischer und körperliche Abhängigkeit?

Von was kann ich süchtig werden?

Wie entsteht Sucht?

Was sind Risikofaktoren?

Suchtentstehung: Wie werde ich abhängig?

Resilienzfaktoren: Wie kann ich mich vor Sucht schützen?

 

Hilfe bei Sucht und Abhängigkeit: Unterschiede der Suchthilfe

 

 

 

Was ist Sucht?

depressionWas ist eigentlich Sucht und woran merke ich, dass ich süchtig bin? Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Abhängigkeit (Sucht) als ein Zusammenspiel von körperlichen, psychischen, sowie Erscheinungen im Verhalten, das dem Gebrauch von Substanzen einen höheren Wert einräumt als andere Verhaltensweisen, die einem Menschen zuvor wichtiger waren. Hierbei spielt das große Verlangen die psychoaktive Substanz zu konsumieren eine zentrale Rolle. Die Organisation spricht offiziell seit 1964 von Abhängigkeit statt von Sucht und Gewöhnung.

 

Diagnosekriterien

 

Klinische Diagnosen erfolgen über die „Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (ICD), herausgegeben von der WHO. Im ICD-10 wird Abhängigkeit definiert, wenn mindestens 3 der folgenden Kriterien zusammen in einem Zeitraum von einem Monat oder wiederholt im Zeitraum von 12 Monaten aufgetreten sind:

 

  • Ein starkes Verlangen oder das Gefühl eines Zwanges eine Substanz nehmen zu müssen.

  • Eine beeinträchtigte Fähigkeit den Substanzkonsum in Bezug auf Beginn, Beendigung und Menge zu kontrollieren (Kontrollverlust).

  • Ein körperliches Entzugssyndrom, wenn der Konsum reduziert oder beendet wird.

  • Toleranzentwicklung (Steigerung der Dosis)

  • Verschiebung des Interesses auf den Substanzgebrauch

  • Anhaltender Konsum, obwohl schädliche Folgen aufgetreten sind

 

Neben dem starken Verlangen eine Substanz zu nehmen (so genanntes „Craving“) kann sich eine Abhängigkeit also darin zeigen, dass die Substanz öfter und in höheren Dosen oder über einen längeren Zeitraum als beabsichtigt genommen wird. Des Weiteren kann ein anhaltender Wunsch bestehen oder es kann auch erfolglose Versuche gegeben haben, den Konsum zu reduzieren oder zu kontrollieren. Ein charakteristisches Entzugssyndrom für diese Substanz auftreten oder der Konsum einer verwandten Substanz um die Entzugserscheinungen zu vermindern oder zu vermeiden. Eine deutliche Steigerung der Dosis um die gewünschte Wirkung zu erzielen ist zu beobachten oder die verminderte Wirkung der Substanz bei gleichbleibender Menge. Eine Interessenverschiebung auf den Konsum zeigt sich in der Vernachlässigung anderer Vergnügen und Interessen oder einem großen zeitlichen Aufwand in der Beschaffung, des Konsums oder der Erholung von den Wirkungen zeigt. Der Konsum wird trotz auftretender Schädigungen und schädlichen Folgen fortgesetzt. Dies setzt voraus, dass diese wahrgenommen werden können oder davon ausgegangen werden kann.

 

Was ist Missbrauch oder schädlicher Konsum?

 

Ein Missbrauch oder schädlicher Gebrauch liegt vor, wenn bereits (gesundheitliche) Schäden als Folge des Konsums aufgetreten sind, aber nicht die Kriterien für eine Abhängigkeit erfüllt sind. So können zum nur Beispiel 2 statt 3 der genannten Diagnosekriterien zutreffen.

 

Unterschied zwischen psychischer und körperliche Abhängigkeit?

Die WHO definiert psychische Abhängigkeit als ein sehr starkes Bedürfnis, Verlangen oder Zwang nach dem Konsum einer Droge. Allerdings können nach dem Einstellen des Konsums psychosomatische Entzugserscheinungen wie depressive Verstimmungen, Nervosität, Schlaflosigkeit oder gesteigerte Agressivität auftreten.

Körperliche oder physische Abhängigkeit ist eine körperliche Reaktion des Konsumierenden, der eine Toleranz (Anpassung des Körpers an die Stoffzufuhr) gegenüber der Substanzwirkung entwickelt und nach dem Einstellen des Konsums Entzugserscheinungen wie Zittern, Schmerzen, Krämpfe, Übelkeit und Erbrechen erlebt.

 

Von was kann ich süchtig werden?

Abhängigkeiten können durch den Konsum von psychoaktiven Substanzen entstehen, dann spricht man von stoffgebundenen Süchten (Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen). Das kann z.B. folgendende Substanzen betreffen:

 

  • Alkohol

  • Opioide

  • Cannabis

  • Sedative und Hypnotika

  • Kokain

  • Stimulantien

  • Halluzinogene

  • Tabak

  • Flüchtige Lösungsmittel

 

Die Abhängigkeit von bestimmten Verhaltensweisen wird auch stoffungebundene Süchte (oder auch Substanzungebundene Abhängigkeit) genannt. Im ICD-10 finden sich folgende Diagnosen als Störung der Impulskontrolle:

 

  • Essstörungen

  • Pathologische Spielen

  • Pathologische Brandstiftung

  • Pathologisches Stehlen

 

Weitere Verhaltensabhängigkeiten können sich beispielsweise in folgenden Bereichen entwickelten:

 

  • Mediennutzung

  • Arbeit

  • Sport

  • Sexualität

  • Kaufen

 

Wie entsteht Sucht? 

Was sind Risikofaktoren?

Es gibt viele verschiedene Faktoren, die die Entstehung eines problematischen Konsummusters oder einer Abhängigkeit begünstigen. Das kann beispielsweise einer der folgenden Punkte sein, häufig ist es die Kombination aus mehreren Faktoren:

 

  • Psychische Krankheiten

  • Ängste

  • Familiäres Umfeld

  • Soziales Umfeld

  • Traumatische Erfahrungen

  • Sucht in der Familie

  • Überforderungen

  • Frühe Gewöhnung an Substanzkonsum/Verhaltensweise

  • Selbstwertgefühl

  • Perspektivlosigkeit

  • Persönliche Krisen

 

Suchtentstehung: Wie werde ich abhängig?

Die Entstehung einer Abhängigkeit ist von zahlreichen Faktoren beeinflusst, die eine Suchtentstehung begünstigen (Risikofaktoren) können. Auf der anderen Seite können verschiedene Faktoren vor der Entwicklung einer Abhängigkeit schützen (Resilienzfaktoren). Eine Einteilung in verschiedene Phasen könnte folgendermaßen aussehen:

 

  • Erfahrung – die Wirkung wird angenehm empfunden

  • Wiederholung und Gelegenheitskonsum

  • Gewöhnung und gezielter Einsatz

  • regelmäßiger Konsum

 

Eine Abhängigkeit zeigt sich bei Schwierigkeiten in der Alltagsbewältigung, der Gewöhnung an den Konsum und in der Steigerung der Dosis (Toleranzentwicklung), der Fokussierung auf den Konsum und die Beschaffung der Substanz sowie die Vernachlässigung von Interessen, Hobbys, Beruf, Schule, Ausbildung, Freunde, Familie und so weiter. An diesem Punkt wird die Angst vor dem Entzug eine Rolle spielen, dies kann ein körperlicher Entzug sein oder in psychosomatischen Erscheinungsformen vorliegen. Häufig werden die Folgen und Schäden des Konsums ignoriert.

 

Resilienzfaktoren: Wie kann ich mich vor Sucht schützen?


Viele Menschen konsumieren Drogen ohne süchtig zu sein. Resilienz ist die psychische Widerstandsfähigkeit und kann die Gefahr reduzieren eine Abhängigkeit zu entwickeln. Resiliente Menschen haben individuelle Fähigkeiten entwickelt mit schwierigen Situationen umzugehen. Sie haben erfolgreich Belastungen bewältigt, akzeptieren Schwierigkeiten und können flexibel darauf reagieren. Durch vergangene Erfolge verfügen sie über Zuversicht und Selbstbewusstsein in diesen Situationen. So bleiben resiliente Menschen psychisch stabil, erholen sich schnell von belastenden Ereignissen und können sich an veränderte Umstände besser anpassen.Zu diesen Schutzfaktoren gehören z.B.:

  • Selbstwahrnehmung und Ausdrucksfähigkeit (Bedürnisse und Emotionen)
  • Beziehungs- und Konfliktfähigkeit
  • realistische Selbsteinschätzung
  • Positives Selbstwertgefühl
  • Wahrnehmung der eigenenen Selbstwirksamkeit
  • Funktionierende Problembewältigungsstrategien
  • Einbettung in ein soziales Netz (Freunde, Familie,...)
  • Risikobewusstsein und die Fähigkeit Risiken abzuschätzen
  • Fähigkeit zur Abgrenzung und "Nein" sagen zu können

 

Hilfe bei Sucht und Abhängigkeit: Unterschiede der Suchthilfe

Welche Hilfe ist die richtige?

unterstützungDas Angebot der Suchthilfe ist in Großstädten wie Frankfurt am Main vielfältig. Aber auch die meisten mittel großen Städten verfügen über ein Beratungsangebot. Regional übergreifend, arbeiten Telefon- und Onlineberatungen. An welche Stelle soll ich mich also wenden? Auf der Suche nach größtmöglicher Anonymität bieten mir die Online-Angebote sowie telefonische Beratung eine niedrige Schwelle zur Kontaktaufnahme und eine große Distanz zur beratenden Person. Allerdings können diese Beratungsformen nicht die gleiche Intensität wie die persönliche Beratung bieten. Neuere Beratungsangebote nutzen deshalb als sogenanntes Blended Councelling die Vorteile beider Beratungsformen. Hilfesuchende können so zusätzlich Onlineberatung in der Kontaktaufnahme oder Prozessbegleitung nutzen. Im Angebot von Rauchmelder begleitet eine App den Zeitraum zwischen den Beratungsgesprächen zur individuellen Auseinandersetzung mit dem Konsum.

Die Entscheidung, welches Angebot der Suchthilfe das passende ist, kann durch die weiteren Angebote in Einrichtungen beeinflusst werden:

- Schuldnerberatung

- Rechtsberatung

- ambulante Therapie

- Substitution

- Selbsthilfegruppen

- Freizeitangebote

- Arbeitsprojekte

- Versorgung mit Wohnraum

- usw.

 

Suchtberatungstellen

Beratungsstellen bieten Unterstützung sowohl für Menschen mit Suchtproblemen als auch bei Gefährdung und Veränderungswünschen im Konsumverhalten sowie deren Angehörigen. Die Beratungsangebote reichen von stoffgebundenen Süchten von Alkohol, Nikotin, Medikamenten, illegalen Drogen wie Cannabis, Kokain, Amphetamin (Speed), Heroin usw. bis zu stoffungebundenen Süchten von Glückspiel, Essstörungen bis zu anderen Abhängigkeiten. Neben der Beratung kann die Vermittlung in weiterführende Angebote wie Schuldnerberatung, Selbsthilfe und Therapie erfolgen. Die beratenden Fachkräfte unterliegen der Schweigepflicht. Die Beratung ist kostenlos. Manche Suchtberatungsstellen bieten darüber hinaus ambulante Therapie in der Einrichtung.

Selbsthilfe

Sucht-Selbsthilfe wird von selbst Betroffenen für andere Betroffene angeboten. Die Gruppen sind ehrenamtlich organisiert, in manchen Fällen werden sie auch von Fachleuten aus der Suchthilfe begleitet oder angeleitet. Es gibt sowohl gemischte Gruppen mit abhängigen Menschen, als auch besondere Angebote zu den verschiedenen Süchten wie z.B. Alkohol, Glücksspiel, Essstörungen oder illegale Drogen. Darüber hinaus gibt es Selbsthilfegruppen für Angehörige.

In den Gruppenterminen können sich die Teilnehmenden über persönliche Erfahrungen im Umgang mit ihrer Abhängigkeit sowie Hilfsangeboten austauschen, neue Perspektiven entwickeln und reflektieren. Die Selbsthilfe kann auch die Möglichkeit zu neuen Kontakten bieten und so heraus aus sozialer Isolation helfen.

Selbsthilfegruppen finden sich in fast jeder Stadt. In größeren Städten gibt es oft mehrere Gruppen zu den dem gleichen Thema. Hier bietet es sich an, verschiedene Selbsthilfegruppen zu besuchen und herauszufinden, in welcher Sie sich am besten aufgehoben fühlen sowie mitteilen können.

In Frankfurt am Main können Sie Selbsthilfegruppen über das Angebot der Selbsthilfekontaktstelle finden.

 Drogenkonsum: Welches Ziel ist realistisch?

Sie möchten etwas verändern und fragen sich, ob es das Beste ist aufzuhören, zu reduzieren oder versuchen kontrolliert zu konsumieren? Darauf gibt es keine einfache und allgemeingültige Antwort. Das Wichtigste für den Erfolg bei jeder Veränderung ist aber die eigene Motivation und das Engagement.

 Abstinenz oder Konsumbegleitung

Viele Einrichtungen der Suchthilfe arbeiten abstinenzorientiert. Das heißt das Ziel der Beratung oder Behandlung ist mit dem Konsum aufzuhören, da davon ausgegangen wird, dass ein kontrollierter und selbstbestimmter Konsum in einer Sucht nicht mehr möglich ist. Eine weitere Herangehensweise ist die konsumbegleitende Beratung. Hier ist die Erreichung einer Abstinenz keine Zielvorgabe, sondern die Beratenden habe eine Stabilisierung oder Reduzierung als Zielvorgaben. In diesen Rahmen fallen auch Programme, die die Teilnehmenden dabei unterstützen möchten, kontrolliert zu konsumieren (z.B. unser Angebot Rauchmelder.B.A.C.). Dafür werden die jeweiligen Konsummuster beobachtet und anschließend individuelle Konsumziele und –regeln festgelegt.

Ob eine abstinenzorientierte oder konsumbegleitende Beratung Ihnen die richtige Unterstützung bietet, ist immer vom Einzelfall abhängig. Allerdings bietet die Konsumbegleitung auch die Möglichkeit, das Ziel in Abstinenz zu verändern und mit dem Substanzkonsum aufzuhören.

 Entzug und Entgiftung 

Nach dem Einstellen des Substanzkonsums kommt es zu einer Entgiftung des Körpers. In dieser Phase des Entzugs können körperliche und psychische Entzugserscheinungen sowie ein starkes Verlangen zu konsumieren (Craving) auftreten. Der Entzug kann ambulant (das heißt zu Hause) unbegleitet, begleitet oder auch stationär erfolgen. Eine ärztliche Einschätzung über eine passende Entgiftung ist ratsam, wenn eine Abhängigkeit besteht. So können z.B.  beim Alkoholentzug schwere Komplikationen auftreten.

Der stationäre Entzug kann in einer spezialisierten Entzugsklinik oder Fachabteilung eines Krankenhauses erfolgen. Dort wird die Entgiftung dann medizinisch und bei Bedarf medikamentös, psychosozial, teilweise psychologisch begleitet. Die Begleitung umfasst u.a. folgende Bereiche: Weitergabe von Informationen, Vermittlung in weiterführende Angebote, Motivation und Diagnostik. Die Kosten dafür werden von der Krankenkasse übernommen. Erforderlich ist die Einweisung durch den Hausarzt.

Adressen für Entzug in Frankfurt

Folgende Kliniken bieten in Frankfurt am Main einen qualifizierten stationären Entzug an. Auf den Seiten der Einrichtungen finden Sie die Nummer des Aufnahmetelefons. Dort kann telefonisch ein Aufnahmetermin vereinbart werden sowie weitere Details des Ablauf besprochen werden:

 

Ablauf der Suchtberatung

ablauf

Fragen, die Sie sich vielleicht stellen bevor Sie mit einer Suchtberatung in Kontakt aufnehmen: Was erwartet mich? Wie sind die Abläufe? Oder: Was ist Drogenberatung überhaupt?

Der erste und einer der schwierigsten Schritte zur Suchtberatung ist immer die Kontaktaufnahme. Die gebotenen Möglichkeiten sind dabei so vielfältig wie die Angebote: Telefon, SMS, E-Mail, offene Sprechstunde, Informationstermine, Ansprache im Streetwork sowie Socialmedia und Messenger.

Das erste Gespräch dient in der Regel um Klärung der (Problem-)Lage, der Weitergabe von wichtigen Informationen und Adressen und um herauszufinden, ob ich mich dort auf den Beratungsprozess einlassen kann. Sie werden aber auch mit Ihren Sorgen und Ängsten wahrgenommen und werden als Angehörige*r wahrscheinlich etwas beruhigter die Beratung verlassen. Bei Bedarf werden weitere Termine oder Gespräche vereinbart.

Wenn Ihr Anliegen noch nicht geklärt werden konnte und sich in der Beratungsform wohl gefühlt haben, werden Sie nach der Kontaktaufnahme mit der beratenden Person weitere Gespräche vereinbaren. Die Dauer des Beratungsprozesses in der Suchtberatung ist dabei so individuell wie unterschiedlich jeder Mensch und jedes Anliegen ist. Sie werden in dem Prozess bei Bedarf dabei unterstützt werden, gemeinsam Folgendes zu bearbeiten:

  • Definition eines klaren Auftrags

  • Was sind meine Ziele

  • Unterstützung im Umgang mit Behörden, Arbeitgeber, Schule, Versicherungen usw.

  • Klärung der Wohnsituation

  • Klärung der finanziellen Situation und bei vorhandenen Schulden

  • Entwicklung einer alternativen Freizeitgestaltung

  • Entwicklung einer beruflichen Perspektive

  • Information, Beantragung einer Finanzierung und Vermittlung in weitere Möglichkeiten der Beratung und Behandlungsangebote

  • Vorbereitung und Nachsorge auf weitere Behandlungsangebote (wie Entgiftung oder Therapie)

 

Kosten der Beratung

Die Angebote der Suchthilfe werden durch öffentliche Mittel, Spenden und Versicherungen wie den Krankenkassen und Rentenversicherungen finanziert. Für die Beratung fallen für Hilfesuchende keine Kosten an.

Berufe in den Suchtberatungsstellen

In den Beratungsstellen und anderen Angeboten der Suchthilfe arbeiten Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen, Pädagog*innen, Psycholog*innen sowie Mediziner*innen und medizinisches Personal. In vielen Fällen haben diese eine zusätzliche Ausbildungen in Methoden der Beratung und therapeutische Zusatzqualifikationen. Wenn zum Beispiel in einer Beratungsstelle ambulante Therapie angeboten wird, arbeiten dort Suchtberater*innen mit entsprechender therapeutischer Qualifikation.

Zu beachten ist allerdings, dass in Deutschland die Bezeichnungen "Beratung" und "Coaching" nicht gesetzlich geschützt sind und keiner Qualifikation bedürfen. Deshalb empfiehlt es sich, vor dem Beginn des Beratungsprozesses über die Aus- und Weiterbildungen des Beratenden zu erkundigen. In öffentlichen Einrichtungen werden Sie aber von Menschen beraten, die die oben genannten Qualifikationen aufweisen können.

Im verschiedenen telefonischen, Online- und Peerberatungen sind Studierende und ehrenamtliche Berater*innen im Einsatz. Außerdem wird der Bereich der Selbsthilfe in der Suchtberatung nur in einigen Fällen durch eine Fachkraft begleitet. In diesem Fall wird von angeleiteten Selbsthilfegruppe gesprochen.

Berater aussuchen oder Beraterwechsel?

Suchtberatungsstellen bieten häufig die Auswahl, ob die Beratung von einem Mann oder einer Frau durchgeführt werden soll. Des Weiteren ist eine gute Idee, zu fragen, ob spezialisierte Angebote für Ihr Anliegen vorhanden sind. Das kann von Substanz- über geschlechtsspezifischer Beratung bis zu der Beratung in einer bestimmten Sprache reichen. Gegebenenfalls schränkt das die Auswahl wieder ein.

Der Wechsel der beratenden Person ist in der Regel intern in der Beratungsstelle möglich, manchmal bietet sich auch der Beratungsstellenwechsel an. Wichtig ist immer bevor der Verlust des Vertrauens die weitere Beratung unmöglich macht, eine Rückmeldung zu geben, dass Sie sich zum Beispiel nicht mehr aufgehoben fühlst oder Du das Gefühl hast, dass ihr bei Inhalten und Ideen aneinander vorbeiredet

Schweigepflicht und Anonymität

Die professionelle Beratung bietet Dir einen gesetzlich geschützten Rahmen, der regelt ob und welche Institutionen von den Gesprächen oder deren Inhalte erfahren dürfen: Es erfolgt keine Weitergabe von Informationen und Inhalten der Gespräche ohne dein Einverständnis, auch nicht wenn eine Auflage zur Beratung vorliegt. Nur das Vorliegen einer Schweigepflichtsentbindung berechtigt zur Information. Dies schließt ab dem Alter von ca. 15 Jahren (dem Erreichen einer Einsichtsfähigkeit als Voraussetzung) auch Familienangehörige, wie zum Beispiel Eltern oder Partner*in mit ein. Die Schweigepflicht gilt unter anderem gegenüber:

  • Familie

  • Schule

  • Polizei

  • Staatsanwaltschaft

  • Gerichten

  • Behörden wie Jobcenter

  • Arbeitgeber

  • Medien

Nach dem Strafgesetzbuch (StGB) § 203 Verletzung von Privatgeheimnissen kann die unbefugte Weitergabe mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr, sowie mit zivil- und berufsrechtlichen Konsequenzen bestraft werden. Ausnahmen dieser Regelungen bedürfen schwerwiegenden Gründen.

Darüber hinaus schützt das Zeugnisverweigerungsrecht (nach StPO § 53 Zeugnisverweigerungsrecht der Berufsgeheimnisträger) die Inhalte der Beratung vor der Pflicht zu Aussagen gegenüber Ermittlungsbehörden und vor Gericht.

 

Beratung oder Therapie?

In einer Beratung findet keine Behandlung von psychischen Erkrankungen (z.B. der Suchterkrankung und Begleiterkrankungen) statt. Deshalb werden die Kosten auch nicht von der Krankenkasse übernommen. In der (Sucht-) Therapie werden Sie auch Einzel- und Gruppengespräche führen und die Ursachen ihres Verhaltens erforschen sowie alternatives Verhalten einüben. Die Therapie kann ambulant in einer Praxis oder qualifizierten Beratungsstelle bzw. Suchtbehandlungszentrums, teilstationär in einer Tagesklinik oder stationär in einer Klinik stattfinden. In der Beratung bekommen Sie Unterstützung in der Auswahl der geeigneten Behandlungsform sowie der Beantragung der Kostenübernahme.

 

 

Corona/Covid19: Suchtberatung im Internet (Videosprechstunde)

Natürlich versuchen die Angebote der Drogenberatung und Suchtberatung auch unter Pandemiebedingungen Beratung anzubieten. Um persönliche Kontakte einzuschränken und unnötige Fahrten zu vermeiden, gibt es die Möglichkeit zur telefonischen Beratung sowie auch zur Videosprechstunde als Onlineberatung. Fragen Sie am Besten bei einer Beratungsstelle vor Ort danach, ob es die Möglichkeit zur Suchtberatung im Internet gibt. In Frankfurt am Main bietet von den Drogenberatungsstellen z.B. die Suchtberatung Rauchmelder des Vereins Basis diese Möglichkeiten. Für die Videosprechstunde als Onlineberatung wird RED connect von RED Medical Systems GmbH verwendet. Der Anbieter besitzt sowohl das ips-Gütesiegel der datenschutz cert GmbH sowie das Datenschutz-Gütesiegel des Unabhängigen Landesdatenschutzzentrums (ULD). Der Dienst ist von der kassenäztlichen Bundesvereinigung (KBV) geprüft und als zertifizierter Videodienstanbieter zugelassen worden.

 

 

Suchtberatung in der Nähe finden

kameralinseIn der Nähe eine Suchtberatung zu finden, ist nicht schwer. In den meisten Städte werden Sie ein entsprechendes Angebot finden. Ein Besuch der entsprechenden Websiten wird Ihnen dann einen ersten Eindruck der Einrichtung geben.

Wenn Sie in einer Suchmaschine nach Suchtberatung oder Drogenberatung oder Beratung zu dem entsprechendem Thema und ihrem Ort suchen, finden Sie häufig schon fast alle entsprechenden Angebote in Ihrer Nähe.

Eine weitere Möglichkeit sind Online-Branchenbücher (z.B. Gelbe Seiten etc.) oder Einrichtungsdatenbanken. Hier bieten z.B. folgende Institutionen ein ausführliches Angebot zur Beratungsstellensuche:

  • Deutsche Haupstelle für Suchtfragen (DHS
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
  • sowie die Landstellen für Suchtfragen, z.B. Hessische Landesstelle für Suchtfragen (HLS)

 

Suchtberatung in Frankfurt finden

Die Beratungsstellen in Frankfurt sind in Angebote für legale Drogen (Alkohol, Medikamente) und Verhaltenssüchte sowie Angebote für illegale Substanzen unterteilt. Darüber hinaus finden sich Angebote in unterschiedlichen Stadtteilen. Einige Beratungen sind im gesamten Stadtbereich tätig. Termine können Sie dort jeweils persönlich, telefonisch oder per E-Mail vereinbaren.

Stadtteilübergreifend bietet der Verein Basis – Beratung, Arbeit, Jugend & Kultur e.V. mit dem Projekt Rauchmelder eine mit einer App erweiterte Suchtberatung an. Darüber hinaus bekommen Hilfesuchende im Drogennotruf telefonische Beratung. Eltern können sich telefonisch und im Chat sowie per E-Mail beraten lassen.

Der Verein Calla bietet in Frankfurt am Main spezielle Angebote in der Suchtberatung für Frauen:

CALLA e.V.
Mörfelder Landstraße 6-8
60594 Frankfurt am Main

Tel.: 069 621254

Alkohol, Medikamente oder Spielsucht- Suchtberatungsstellen in Frankfurt am Main

Die folgenden Beratungsstellen bieten Unterstützung bezogen auf Alkohol, Medikamente, Glücksspiel und andere Verhaltenssüchte:

Blaues Kreuz Diakoniewerk mGmbH
Beratungsstelle Bornheim
Borsigallee 19
60388 Frankfurt am Main

Tel.: 069 396232

 

Evangelische Suchtberatung
Evangelisches Zentrum Haus am Weißen Stein

Eschersheimer Landstraße 567
60431 Frankfurt am Main

Tel.: 069 15059030

 

Evangelische Suchtberatung Stadtteil Höchst
Evangelisches Zentrum für Beratung in Höchst
Leverkuser Straße 7
65929 Frankfurt am Main

Tel.: 069 759367260

 

Caritas-Fachambulanz für Suchtkranke
Caritasverband Frankfurt e.V.
Alte Mainzer Gasse 10
60311 Frankfurt am Main

Tel.: 069 2982462

 

Fachstelle Sucht-Prävention und Therapie
Metzlerstraße 34
60594 Frankfurt am Main

Tel.: 069 614464

 

Drogen - Suchtberatungsstellen in Frankfurt am Main

Die Jugend- und Drogenberatungsstellen bieten in Frankfurt Beratungsangebote bei illegalen Drogen in den verschiedenen Stadtteilen:

Drogenberatung für die Frankfurter Stadtteile:

Innenstadt, Altstadt, Sachsenhausen, Oberrad, Niederrad, Goldstein, Schwanheim, Flughafen

Jugendberatung und Suchthilfe Sachsenhausen
Jugendberatung und Jugendhilfe e.V.
Eschenbachstraße 29
60596 Frankfurt am Main

Tel.: 069 6109020

 

Drogenberatung für die Frankfurter Stadtteile:

Bornheim, Nordend, Ostend, Seckbach, Riederwald, Bergen-Enkheim und Fechenheim

Jugendberatung und Suchthilfe am Merianplatz
Jugendberatung und Jugendhilfe e.V.
Musikantenweg 39
60316 Frankfurt am Main

Tel.: 069 9433030

 

Drogenberatung für die Frankfurter Stadtteile:

Bonames, Berkersheim, Dornbusch, Eckenheim, Eschersheim, Frankfurter Berg, Ginnheim, Harheim, Hausen, Heddernheim, Kalbach, Nieder-Erlenbach, Nieder-Eschbach, Niederursel, Preungesheim und Praunheim

Drop in - Fachstelle Nord für Suchtfragen
Verein Arbeits- und Erziehungshilfe e.V. (vae)
Eschersheimer Landstraße 599
60433 Frankfurt am Main

Tel.: 069 95103250

 

Drogenberatung für die Frankfurter Stadtteile:

Gallus, Gutleut, Griesheim, Höchst, Nied, Rödelheim, Sindlingen, Sossenheim, Unterliederbach, Zeilsheim

Jugend- und Drogenberatung Höchst
Verein Arbeits- und Erziehungshilfe e.V. (vae)
Melchiorstraße 10
65929 Frankfurt am Main

Tel.: 069 3399870